Ich sags euch – meine Kinder sind teilweise schon richtig kleine Feinspitze geworden.
Sie kennen sich super mit Gewürzen aus. Livia kann man mittlerweile nichts, das sie eigentlich nicht im Essen haben möchte – Beispielsweise Kümmel, einfach so unterjubeln. Sie hat gelernt mit der Nase „abzuschmecken“, sprich sie macht es wie ich – wenn es gut riecht, wird es wohl essbar sein und wenn sie findet, das riecht irgendwie anders, dann muss wohl ein Gewürz im Essen „versteckt“ sein, das sie vorweg schon nicht mag.
Acht Jahre und so frech, wie ich es mir im Alter von 15 Jahren in meiner Jugend nicht sein traute…
Somit habe ich zwei Arten von Kochen entwickelt. Jene, die Kinderfreundlich ist und wirklich an den Gaumen meiner beiden Töchter inklusive derer Freunde angepasst ist und jene, die dem Gaumen meines Liebsten und mir angepasst ist. Wenn wir alle gemeinsam essen steht dann noch eine Reihe an Gewürzen auf dem Tisch, womit wir Erwachsenen uns das Essen verfeinern.
Vor einigen Tagen habe ich es aber doch tatsächlich geschafft, alle Geschmäcker auf einen Teller zu bringen, sprich in ein Gericht. Ich war über die Reaktion meiner Familie wirklich sehr überrascht und natürlich sehr erfreut, hatte ich doch mit etwas mehr Gegenwind zum Thema Gemüse und gesundes Essen gerechnet. Scheinbar fallen gefüllte Paprika, ganz gleich wie ich sie zubereite, nicht dazu, denn diese werden am seltensten bemängelt.
Es gab mit Couscous gefüllte Spitzpaprika – dazu habe ich eine feine Tomatensauce gemacht.
Livia und mein Freund lieben Paprika, Lena könnte in Tomatensauce baden. Couscous, so wie ich ihn gewürzt hatte, fanden alle drei sehr ansprechend.
Gefüllte Spitzpaprika
Zutaten:
6 rote Spitzpaprika
1 Tasse Couscous
1 Zucchino
3 EL ganze Walnüsse
2 EL Kokosöl
1 TL Baharat (meine liebste Gewürzmischung aus dem Orient)
500 ml Tomatensauce
½ TL Stevia
1 TL Salz
1 TL gemahlener Pfeffer
Frische Petersilie
Zubereitung:
Die Paprika und Zucchino waschen und trocken tupfen. Die Paprika Länge nach halbieren und vorsichtig vom Strunk und den Kernen entfernen.
Den Zucchino raspeln und in etwas Kokosöl anbraten. Walnüsse hacken und in einer beschichteten Pfanne anrösten. Danach kurz auskühlen lassen.
Den Couscous laut Packungsanleitung zubereiten, Öl und Barahart, den Zucchino und die Walnüsse untermengen und damit die Paprika füllen. Die gefüllten Paprikahälften in einer Bratpfanne im Backofen zirka 5 Minuten bei 180 °C Umluft garen.
Danach die Tomatensauce mit Stevia, Salz, Pfeffer und der gehackten Petersilie würzen und in die Bratpfanne eingießen (nicht darüber leeren!), sodass der Boden der Paprika damit leicht bedeckt ist.
Wenn die Sauce zu dick ist (es gibt bekanntlich verschiedene Möglichkeiten, wie ihr sie macht), dann einfach noch ein bisschen Gemüsesuppe dazu gießen.
Ich mag bissfeste Paprikahälften, daher waren meine nach weiteren rund 15 Minuten fertig und sehr gut überbacken.
Da meine Familie ganz unterschiedlich zum Genuss von Tomatensauce steht, gibt es bei mir viele Zutaten immer noch extra in einem Glasbehälter. So können meine Liebsten selbst bestimmen, wieviel Sauce sie tatsächlich möchten.
Die Zettls Empfehlung:
Es gibt kaum ein besseres Essen, das meine Oma je zubereitet hat, als gefüllte Paprika. Es ist zweifelsfrei ein Essen meiner Kindheit. Wenn ihr in die Verlegenheit kommt und kein Faschiertes zu Hause habt, probiert es mit anderen Füllungen.
Bei uns ist das tatsächlich so passiert. Alles zu Hause, nur kein Fleisch. Der Couscous war eine „Notlösung“.
Mit ein paar Gewürzen und dem Zucchino verfeinert wurde es ein sehr stimmiges Essen. Das nächste Mal werde ich bestimmt eine andere Getreidesorte probieren und statt Fleisch wieder ein Gemüse darunter mengen.
Zum Süßen der Tomatensauce habe ich Stevia genommen. Ich finde eine gesündere Alternative zum normalen Haushaltszucker und in meiner Küche oft im Einsatz.