Monthly Archives

März 2021

Alle Rezepte, Leibspeis

Leibspeis Nr 37

18. März 2021

Kaiserschmarren

Der Sinn der Reihe „Leibspeis“ war unter anderem jener, Alltagsgerichten und Geschichten ein bisschen Aufmerksamkeit zu geben. Da ich meine „Leibspeis“ total gern auf Facebook poste und als Auffrischung zu aufwendigen Rezepten sehe, werdet ihr hier im/am Blog in Zukunft auch meine „Food Selfies“ sehen.

Einfach, weil ich der Meinung bin, dass wir alle manchmal viel zu kompliziert denken und dabei vergessen, wie schön essen sein kann. Wie fein die Erinnerung an Kindheit schmeckt, wie cool es ist, sich mal mit ausgewählter, köstlicher Antipasto von der Supermarkt Theke und gutem Wein, zu verwöhnen oder einfach nur ein frisches, knuspriges Brot mit Butter und Schnittlauch zu genießen.

Die Zettl kocht, Leibspeis

Leibspeis Nr 36

14. März 2021

(Etwas längerer Beitrag, da mit sehr genau zitiertem Rezept. Die Typografie ist absichtlich unterschiedlich!)

Die vergangen zwei Jahre haben so einiges von mir abverlangt. Veränderungen nahezu wie am Fließband. Kaum war etwas abgeschlossen, kam die nächste Aufgabe zu lösen. Trotzdem habe ich den Kopf nie in den Sand gesteckt. Es geht immer weiter, oft besser, als ich selbst dachte und manchmal… Hm. War es einfach auch nur schön. Meine Konstante, für die ich sehr dankbar bin, sind meine Kinder, meine Freunde und meine Küche – vielleicht auch noch ein bisschen mein Laptop 😉.

Während des zweiten Lockdowns war mir jedoch auch bewusst geworden, dass ich etwas brauche, das mir Spaß macht, nützlich für uns alle ist, mich kreativ betätigen lässt und bestenfalls anderen Menschen eine Freude macht. Also habe ich mir einen Pastamaker, oder anders formuliert – eine Nudelmaschine zugelegt.

Nach zweimonatiger Bespielzeit kann ich nun ein bisschen aus Erfahrung sprechen.

Das aller größte Plus an dieser Maschine ist selbstredend, dass ich weiß was in meinem Teig drin ist. Ich habe bereits unterschiedliche Matrizen, sprich, es müssen nicht immer Spaghetti oder Penne sein. Die unterschiedlichen Getreidesorten aus den gängigen Supermärkten habe ich auch schon probiert.

Wenn ihr hier im/am Blog nun Pasta Rezepte sehen werdet, so ist diese ziemlich sicher selbst gemacht. Da mein Pastamaker über eine Waage verfügt, variiert die Zugabe von Mehl und Wasser immer. Ein Grundrezept ist jedoch – 250 g Mehl zu 90 ml Wasser.

Manchmal mische ich die Mehlsorten, nehme statt Wasser Rote Rüben Saft oder vermenge das Mehl mit einer feinen Gewürzmischung. Es ist so einfach und schmeckt viel anders als gekaufte Pasta. Damit kann ich jedoch nicht nur Pasta machen, sondern auch Kekse, Teig für Flammkuchen und quasi auch Strudelteig. Diese Maschine ist ein wahr gewordener Traum für mich!

Mein heutiges Rezept entstammt aus einer Conchiglie Matrize. Ich habe normales Weizenmehl und eine Gewürzmischung für Pasta mit der Gewürzmühle fein gemahlen, genommen (diese kam zum Mehl). Gefüllt sind diese mit meinem Lieblingsrezept für Ragú. Heute mache ich es mir zudem einfach mit dem Rezept – hier die Kopie von meinem Beitrag vom 16.01.2015:

„Marcella Hazan – Die klassische italienische Küche“ nennt es sich.
In unendlicher Raffinesse und Feinheit erklärt die Autorin an Hand von 450 Rezepten die, vielleicht für einige, verborgenen Geheimnisse und Schätze der italienischen Küche. Eine Küche, die mir, seitdem ich vor 20 Jahren selbst in Rom lebte, eine sehr sehr vertraute und geliebte ist.
Ich werde hier nun Signora Marcellas Rezept zitieren und zum Schluss erklären, wie ihr es abwandeln könnt. Ich habe alle Varianten bereits probiert und spreche, auch wenn das Rezept quasi abgeschrieben ist, aus Erfahrung.

Eine große Bitte vorweg – bevor ihr nun die eine oder andere Zutat, die euch vielleicht etwas merkwürdig vorkommt, lest: Bitte nicht sofort den Blog zuklappen! Traut euch, das Rezept nachzukochen. Ich verspreche euch, es zahlt sich aus.

Aus dem Buch:
Ragù, wie die Bologneser ihre berühmte Pastasauce nennen, zeichnet sich durch einen milden, angenehmen Geschmack aus, den jede Köchin hervorzaubern kann, wenn sie ein paar wichtige Punkte beachtet:

  • Das Fleisch darf nicht zu mager sein; je durchwachsener es ist, umso besser wird das Ragù.
  • Das Salz gleich beim Anbraten des Fleisches hinzufügen, damit der Saft in die Sauce austritt.
  • Erst die Milch, ja Milch, dann Wein und Tomaten zum Fleisch geben. So wird es vor Säure geschützt.
  • Keine Demiglace oder anderen Fleischextrakt verwenden, der die Sauce aus dem Gleichgewicht bringen und scharf machen würde.
  • Einen Topf verwenden, der Hitze speichert (emailierte Töpfe)
  • Die Sauce unbedeckt sehr lange ganz leise köcheln lassen. 3 Stunden sind das Minimum, länger wäre noch besser.

DAS Rezept
Basis für Pasta oder Lasagne für 6 Personen

Zutaten:
1 EL Pflanzenöl
45 g Butter
85 g gehackte Zwiebeln (2 Stück als Richtwert – ich wiege nie ab!)
3 Stangen Staudensellerie, gehackt
4 große Karotten, gehackt
350 g gehacktes durchwachsenes Rindfleisch (Faschiertes)
Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
¼ l Vollmilch
¼ l trockener Weißwein
500 g Tomaten aus der Dose, klein geschnitten mit Saft
550 g Pasta,
etwas Butter für die Pasta
Parmigiano
Salz
Frisch geriebene Muskatnuss

Zubereitung:
Öl, Butter und gehackte Zwiebeln in den Topf geben und auf mittlere Hitze schalten. Die Zwiebeln unter Umrühren glasig anschwitzen, dann gehackten Sellerie und Karotten hinzufügen. Etwa 2 Minuten garen; umrühren, damit das Gemüse gut mit Fett überzogen ist.
Rinderfaschiertes, eine große Prise Salz und ein wenig Pfeffer dazugeben. Das Fleisch sorgfältig umrühren und so lange garen, bis es nicht mehr roh und rot aussieht.
Die Milch hinzufügen und unter häufigem Umrühren so lange brodeln lassen, bis sie völlig verdampft ist. Eine winzige Prise, etwa 1/8 TL, Muskatnuss in den Topf reiben und umrühren.
Den Wein dazu gießen und langsam verdampfen lassen, danach die Tomaten hinzufügen und alle Zutaten sorgfältig verrühren. Wenn die Tomaten zu brodeln beginnen, die Hitze verringern, sodass die Sauce sehr schwach kocht. Mindestens drei Stunden unter gelegentlichem Umrühren köcheln. Es wird dir auffallen, dass die Sauce trocken wird und das Fett sich vom Fleisch trennt. Damit sie nicht anbrennt, wenn es nötig wird, Wasser hinzufügen.
SOWEIT ZUM ORIGINAL REZEPT VON MARCELLA HAZAN

DieZettl`s Empfehlungen zu diesem Rezept:

Dieses Ragù eignet sich hervorragend zum Vorkochen. Ich verkoche dann immer gleich 2 kg Rindfleisch, die angegebenen Zutaten müssen eben auf diese Menge hochgerechnet werden. Statt Weißwein verwende ich manchmal übrigens Wasser. Und: je länger das Sugo kocht, bei mir an die vier Stunden, desto geschmackvoller ist es. Das Rezept zeigt, dass man mit wirklich wenigen Zutaten den Italien-Urlaub vom letzten Sommer ein bisschen auf den Teller bringen kann. Meine Conchiglie habe ich mit dem Ragú gefüllt und Parmesan überbacken.
In diesem Sinne – BUON APPETITO!