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Kabab Maschwi / Faschiertes am Spieß

22. Mai 2015

Der Orient ist diese Woche Thema meines Blogs.

Er ist für mich nicht nur reisetechnisch schon immer von besonderer Schönheit gewesen. Nicht nur die Gewürze und wunderbaren Speisen verleiten mich immer wieder dazu, in meinen orientalischen Kochbüchern nach neuen Rezepten zu stöbern. Mir hat es auch die orientalische Lebensweise und Einstellung angetan. Besonders beeindruckt hat mich dazu das Buch eines Mannes, der von Freundschaft, Ehe, Kindern und der Zeit schreibt – Khalil Gibran. Das kleine Buch entdeckte ich in einer winzigen Buchhandlung in Wien-Josefstadt und seither lässt es mich nicht los.

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Perfekt formuliert schreibt er auch von Freundschaft und Miteinander…
Achtung, jetzt wird es ein wenig philosophisch, aber diese Passage gefällt mir so gut, deswegen will ich sie euch nicht vorenthalten. Wer philosophischen Texten nicht so zugeneigt ist, möge runterscrollen bis zur Zeile „Philosophischer Teil Ende“.
„Und ein junger Mann sprach: Sprich uns von der Freundschaft.
Und er antwortete und sagte: Euer Freund ist die Antwort auf eure Nöte. Er ist das Feld, das ihr mit Liebe besät und mit Dankbarkeit erntet. Und er ist euer Tisch und euer Herd. Denn ihr kommt zu ihm mit eurem Hunger, und ihr sucht euren Frieden bei ihm. Wenn euer Freund frei heraus spricht, fürchtet ihr weder das „Nein“ in euren Gedanken, noch haltet ihr mit dem „Ja“ zurück.

Und wenn er schweigt, hört euer Herz nicht auf, dem seinen zu lauschen, denn in der Freundschaft werden alle Gedanken, alle Wünsche, alle Erwartungen ohne Worte geboren und geteilt, mit Freude, die keinen Beifall braucht. Wenn ihr von eurem Freund weggeht, trauert ihr nicht, denn was ihr am meisten an ihm liebt, ist vielleicht in seiner Abwesenheit klarer, wie der Berg dem Bergsteiger von der Ebene aus klarer erscheint.
Und die Freundschaft soll keinen anderen Zweck haben, als den Geist zu vertiefen. Denn Liebe, die etwas anderes sucht als die Offenbarung ihres eigenen Mysteriums, ist nicht Liebe, sondern ein ausgeworfenes Netz: und nur das Nutzlose wird gefangen. Und lasst euer Bestes für euren Freund sein.

Wenn er die Ebbe eurer Gezeiten kennen muss, lasst ihn auch das Hochwasser kennen. Denn was ist ein Freund, wenn ihr ihn nur aufsucht, um die Stunden totzuschlagen? Sucht ihn auf, um die Stunden mit ihm zu erleben.
Denn er ist da, eure Bedürfnisse zu befriedigen, nicht aber eure Leere auszufüllen.
Und in der Süße der Freundschaft lasst Lachen sein und geteilte Freude. Denn im Tau kleiner Dinge findet das Herz seinen Morgen und wird erfrischt.“
Philosophischer Teil Ende

Gibran war ein einzigartiger Philosoph und Künstler und spricht mir aus der Seele. Freundschaften sind mein Lebenselixier und gehören für mich wie gutes Essen einfach zum Glücklich-Sein dazu.
Wenn ich zum gemeinsamen Essen einlade, kann es schon auch manchmal passieren, dass ich mit dem Kochen noch nicht fertig bin. Ich bitte die Gäste, mir in der Küche Gesellschaft zu leisten und meist finden gerade dort besonders interessante Gespräche statt.
Wie Hummus vom Mittwoch kommt mein heutiges Gericht auch aus dem Orient und wird ebenso mit Baharat gewürzt. In den Golfstaaten bekommt man Kabab in Imbissbuden, aber in unseren Breiten kann man es als tolles Hauptgericht servieren.
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Rezept:
Kabab Maschwi / Faschiertes am Spieß
6 Personen werden davon satt
Zutaten:
1 kg Rinderfaschiertes
1 Bund Petersilie
3 Zwiebeln
3 TL Baharat
Salz, Pfeffer und Öl

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Zubereitung:
Das Faschierte nochmals im Mixer fein zerkleinern. Zwiebel und Petersilie klein hacken und mit den Gewürzen zum Fleisch geben. Die Masse in einer Schüssel mit den Händen gut durchkneten. Es sollte eine feine Paste entstehen.
1 EL Fleisch ausstechen und mit der Hand zu einer zirka 7-10 cm langen Wurst formen. Diese auf Metall- oder Holzspießchen aufstecken.

Im Backofen die Grillfunktion wählen und bei 160 °C zirka 15-20 Minuten braten. Ihr solltet die Kababs hin und wieder ein bisschen wenden. Wichtig ist, dass ihr sie von allen Seiten ganz leicht mit einem Pinsel mit Öl benetzt.
Dazu serviere ich gern Grilltomaten und Paprika.
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Die Zettl´s Empfehlung:
Ursprünglich bereitet man die Kabab Maschwi am Holzofengrill zu. Da ich jedoch eine Wohnung habe und ich meine Nachbarn nicht mit dem Geruch von Holzkohle verärgern möchte, habe ich die Kabab einfach im Backofen gemacht. Baharat ist in diesem Gericht das unersetzbare Hauptgewürz. Es ist unglaublich, wie unterschiedlich man Faschiertes schmecken kann, wenn man ein anderes Gewürz verwendet.

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