Lieber Blog,
Viel zu lange habe ich dich mal wieder vernachlässigt. Was so hoffnungsvoll begann – vor drei Wochen, war innerhalb kürzester Zeit ein Vorhaben ohne Erfolg. Jeden zweiten Tag wollte ich schreiben, Gerichte sind gegessen, Fotos gemacht. Geschichten aber nicht geschrieben. Das wollte ich immer abends machen, dann wenn die Kinder schlafen.
Tagsüber bin ich jeden Tag mit neuen Herausforderungen, die eine neue Selbständigkeit mit sich bringt, konfrontiert. Dazu der ganz normale (positive) Wahnsinn einer Alleineerziehenden Mutter – kurz Alltag genannt. Abends, wenn die Kinder im Bett sind und ich zur Ruhe kommen kann, steht der Lapi neben mir am Sofa. Wenn ich denn nicht gerade in der Küche stehe und wieder etwas vorbereite, wohl gemerkt!
Wenn ich es bis auf das Sofa schaffe, ist das Luxus.
Viel Luxus. Von dem ich aber leider sehr wenig mitbekomme, denn nach spätestens fünf Minuten und einem kurzen Überfliegen meiner Mails, bin ich genau dort eingeschlafen. War es früher das Buch, so ist es heute der Laptop. Irgendwann nach Mitternacht schaffe ich es meist ins Bett.
So oder so ähnlich „verfliegen“ die Tage. Hätte ich kein Tagebuch, in dem ich mir noch handschriftlich kurze Notizen mache, was ich alles gemacht habe – ich würde viel vergessen, denke ich.
Es lebt sich viel leichter, wenn man sich immer wieder notiert, was man gemacht hat. Als Chaotin kann ich ein Lied davon singen und habe mir einfach diesen Trick angeeignet, um nichts mehr zu vergessen. Der Vorteil daran – manchmal entwickeln sich aus den Notizen kleine Geschichten. Einige davon schaffen es dann auch hier her in den Blog und letztlich entsteht dann hier ein kleines Tagebuch.
Ein Essenstagebuch um es ganz konkret zu sagen.
Ich experimentiere viel in der Küche. Neue Geschmäcker, neue Ideen werden umgesetzt.
Heute möchte ich euch ein ganz feines, etwas aufwendigeres Rezept vorstellen:
Fisch steht am Tisch!
Rezept:
500 g Fischfilets
300 g Karfiol
250 g Pilze im Ganzen
Brösel
Geräuchertes Paprikapulver (Pineton de la vera)
3 Blätter frische Minze
½ TL Chipotle Chili
1 Schuss Zitronensaft
1/8 L Wasser
1 TL Honig
3 EL Sojasauce
2 EL Aceto Balsamico
1 TL Honig
Urwald Pfeffer
Kokosöl
Salz
Zubereitung:
Die Pilze in einer Pfanne mit Kokosöl anbraten, mit Sojasauce und Aceto Balsamico ablöschen und mit Honig und dem Pfeffer verfeinern. Einreduzieren lassen und zur Seite stellen.
Den Karfiol in kleine Röschen schneiden, kurz gar kochen und danach in etwas zerlassener Butter schwenken.
Den Fisch putzen, waschen und im Kokosöl beidseitig kurz anbraten.
Das Besondere an diesem Rezept ist der Minzesud. Dieser geht sehr einfach. Wenn ihr ihn besonderes aromatisch haben wollt, dann bereitet ihr ihn schon am Vortag zu:
Die Minze fein hacken und in einem kleinen Topf mit etwas Wasser und Zitronensaft aufkochen. Den Chili dazu geben und weiter einkochen lassen. Der Sud sollte jedoch sehr flüssig sein und nicht auf die beiden Gewürze einreduziert werden.
Für den Karfiol Brösel mit geräuchertem Paprikapulver vermischen, in einer beschichteten Pfanne kurz anrösten und danach über das lauwarme Gemüse geben.
Die Pilze aus der Sauce nehmen und ebenso am Teller anrichten.
Zum Schluss den Fisch und darüber kommt dieser fantastisch frische, leicht scharfe Sud.
Die Zettls Empfehlung:
Was die Schärfe meiner Gerichte betrifft so bitte immer daran denken, dass Kinder sehr empfindlich sind! Ich habe den Fisch im Sud am Wochenende Stefan zum Kosten gemacht, da ich selbst nicht sicher war, ob er denn nur mir gut schmeckt oder wirklich ein Rezept für den Blog ist. Er war begeistert. Er isst aber auch sehr gerne scharf.
Die Kinder haben den Fisch ohne Sud bekommen, dafür jedoch mit dem Karfiol, von welchen Lena und Livia letztlich fast alles alleine aufgegessen haben!