Ich könnte wahrscheinlich, ähnlich wie über Rezepte, übers Reisen und über Menschen die mir wichtig sind, pausenlos erzählen.
Heute über Gustavo. Einfach deshalb, da ich so viel Zeit mit ihm verbringe, wie schon seit Jahren mit keinem Mensch – meine Kinder ausgeschlossen.
Gustavo!
Wir kochen in letzter Zeit ziemlich viel.
Miteinander.
Wir wissen es beide immer ein bisschen besser und finden langsam einen gemeinsamen Stil, der manche Gerichte zu wahren Geschmacksexplosionen macht.
Einst ging es um das Thema: Dunkle oder helle Sauce zur Rindsroulade?
Ich stand in seiner Küche und werkle also vor mich hin. Er steht neben mir und gibt mir Tipps. Ich bestehe natürlich darauf, dass ich daheim bei Mama immer eine helle Sauce bekommen habe. Dazu meist Tagliatelle oder Spätzle. Mama hat die Rindsrouladen früher immer beim Fleischer in Stockerau, beim Schwanzer, bestellt. Die waren einfach nur gut!
Gustavo und ich haben unsere selbst gefüllt. Die kamen an die Erinnerung meiner Kindheit verdammt nah ran. Die Sauce war dann ein Zufall aus meiner Sicht, denn sie wurde hellbraun. Eine Mischung aus beiden Gewohnheiten, quasi.
Gustavo war begeistert und ich überrascht wie köstlich es geschmeckt hat.
Mit ihm zu kochen ist einfach schön und macht Spaß. Ich lerne so viele neue Dinge kennen, bringe meine Erfahrungen ein, zeige ihm hin und wieder etwas, wie ich anders kochen würde oder es zumindest versuche. Es gelingt uns alles in einer Selbstverständlichkeit die mir gefällt.
Harr – Ach!