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Becherkuchen mit traumhafter Dattelcreme!

29. März 2016

Wer meine Seite auf FB kennt, sowohl die Öffentliche, aber auch die Private wird nun öfters gelesen haben, dass ich einiges zum Thema Vegetarisch und Vegan geteilt habe, das man als „sie macht sich doch nur darüber lustig“ interpretieren könnte.
Kürzlich, ich war zum Essen bei lieben Freunden eingeladen, debattierten wir darüber. Nicht über meine Facebook Einträge, sondern ganz allgemein zu diesem Thema. Die einen sagen, Vegan ist ein Trend, nach dem in drei Jahren niemand mehr gehen wird, die anderen sagen, Vegetarisch ist die gesündere Ernährungsform – Fleisch ist ungesund und hängen daran eine Traube von Argumenten.

Viele Menschen, viele Meinungen – ich mag genau das so gerne!
Warum ich koche hat auch einen Grund. Weil ich neugierig bin, weil ich wissbegierig bin und verstehen möchte, wie sich Lebensmittel verändern und entwickeln. Es macht mir unheimlich großen Spaß neue Rezepte zu probieren; alte Rezepte für mich neu zu interpretieren. Kochen kann ich nicht neu erfinden, aber ich kann den Rezepten „meine Seele“ einhauchen, das geht immer. Genau aus diesem Grund stehe ich regelmäßig in der Küche und es wird immer mehr und immer spannender.

Was ich nicht möchte ist Einseitigkeit. Ich brauche, wie im richtigen Leben auch, in der Küche, Abwechslung. Ich hatte eine Zeit lang versucht vegane Rezepte zu entwerfen – weil es eben gerade mal „in“ war. Das war und bin nicht ich. Natürlich gibt es Rezepte, die ohnedies vegan sind – ohne es ausdrücklich hervorzuheben.
Kürzlich habe ich ein Interview in der Onlineausgabe des Zeitmagazins gelesen – ich werde es am Schluss anfügen. Der Ernährungswissenschaftler Uwe Knop kam zu Wort. Sein Kernaussage: „Esst wonach euch ist.“ Ich las das Interview bis zum Ende und fand meine Meinung in vielen seiner Aussagen wieder.

Natürlich muss man mit gesundheitlichen Problemen aufpassen und sich ein bisschen zurückhalten. Ich rede aus Erfahrung, was mir wegen meiner Neurodermitis nicht schon alles empfohlen wurde… dieses Heilpflanzerl und jenes, dann wieder keine Schokolade, keine Süßigkeiten ganz allgemein. Ich habe trotzdem getrunken und gegessen wo nach mir war und habe Neurodermitis nur noch im Winter an den Händen und rund um die Augen.
Als einer meiner engsten Vertrauten vor einiger Zeit erkrankte, wurde ihm von vielen seiner Freunde gesagt, was er künftig alles essen und worauf er verzichten sollte. Ich musste so lachen, denn das schien im alles herzlich egal zu sein.

Darauf schauen kann nicht schaden, das hat er eingesehen, aber einmal ein Genussmensch, immer ein Genussmensch. Wenn der Hunger kommt, isst er, mit Maß und Ziel, aber gerne wonach ihm ist und das ist gut so, denn er fühlt sich wohl damit.
Gut gemeinte Ratschläge sind ja herzig, sind bestimmt auch in Sorge um den anderen ausgesprochen, aber wirklich entscheiden, was man isst, kann man nur für sich selbst.
Was ich nicht mag, mich dafür entschuldigen zu müssen, dass ich gerne Fleisch esse, dass ich gerne auch mal eine üppig Torte mit 8-9 Eiern und viel Butter backe, dass es für mich nichts Schöneres gibt, als kosten zu dürfen.
Egal in welchem Land, auch welchem Markt ich bin, egal wohin ich essen gehe.

Kosten dürfen, dem Gaumen und den Sinnen neues Leben einhauchen, Spaß mit den Produkten haben und vor allem und das meine Lieben sollte unser gemeinsamer Nenner sein – gemeinsam genießen!
Diese Torte habe ich an den Osterfeiertagen gebacken. Also Lena und ich …. Wir beide waren in der absoluten Backlaune und haben einfach mal wieder drauf los gewerkelt. Ohne Rezept. Das haben wir für uns selbst entworfen.

Ein bisschen stolz müssen wir schon auf uns sein dürfen, denn die Torte wurde voll des Lobes genossen, von der lieben Familie und den lieben Freunden, mit welchen wir diese Tage verbrachten.
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Becherkuchen mit sagenhafter Dattelcreme!
Zutaten:
Zu dem Thema Becherkuchen sei vorab folgendes gesagt – ich verwende immer 250 ml Becher, natürlich könnt ihr auch Häferl oder andere Behälter verwenden. Diesmal bestand die Torte auf drei verschiedenen Teigen und zwei verschiedenen Cremen. Für den Teig, als auch für die Creme gibt es je ein Grundrezept. Die Verfeinerungen könnt ihr dann aus meinen Empfehlungen entnehmen.

Grundrezept Teig:
1 Becher Staubzucker
1 Becher Sauerrahm
½ Öl
1 Becher Eier (4-5 Stück)
1 Becher geriebene Mandeln
2 Becher Mehl
1 EL Weinsteinbackpulver (oder 1 Packerl Backpulver)

Zubereitung:
Staubzucker, Sauerrahm, Öl und Eier miteinander vermengen und gut verschlagen. Mehl und Weinsteinbackpulver und die Mandeln vermischen und unter die Masse heben. Wenn sie zu trocken ist, gebt einfach noch etwas Eiskaltes Wasser dazu.
Bei 170 °C Umluft zirka 40 Minuten backen.

Grundrezept Creme:
350 g Frischkäse
100 Zucker
1 EL Öl
1 TL Rosenwasser
Vanillepulver
Zitronenschale von einer halben Zitrone – gerieben

Zubereitung:
Die Zutaten miteinander gut verrühren und kurz kalt stellen. Sobald die Torten ausgekühlt sind bestreicht ihr jeweils einen Tortenboden damit und setzt den nächsten darauf. Nicht zu dick bestreichen, da die Fülle zu üppig wird.

Die Zettls Empfehlungen:
Das Grundrezept für den Teig könnt mir wie folgt sehr leicht verändern:
½ Becher Trinkschokolade und ½ Tonkabohne oder ½ Becher gehackte Pistazien, 1 TL Orangenschale gerieben, 1 EL Rosenwasser. Diese Zutaten könnt ihr anstelle der Mandeln nehmen.

Das Grundrezept für die Creme habe ich mit fein gehackten frischen Datteln erweitert. Diese passen sensationell zum Rosenwasser. Alternativ könnt ihr auch eine Papaya feinwürfelig schneiden und unter die Creme heben.
Die Torte damit bestreichen und kühl stellen.
Wirklich toll entfalten sich die Aromen dieser etwas komplizierten Torte, wenn ihr sie einen Tag ziehen lasst – wenn ihr es schafft!
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Bitte verzeiht, dass ich euch keinen Querschnitt dieser Torte zeigen kann, aber wir nahmen sie als Gastgeschenk mit und konnte aus diesem Grund vor Ort keine schönen Fotos machen.

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