Zwei Wochen habe ich nun regelmäßig mein neues Küchengerät im Einsatz gehabt und dabei einige Rezepte entworfen.
In Italien, genauer gesagt in Genua, habe ich sie entdeckt – meine Tajine. Ein kleiner aus Ton hergestellter Topf, der einen kegelförmigen Deckel hat. Mittlerweile bekommt man Tajine überall zu kaufen, wäre nun kein Grund gewesen, diesen aus Genua mitzubringen. Doch jene, die man hierzulande bekommt, sind glasiert. Die wollte ich nie – lieber eine in Natur. Meine „Kleine“ ist nun eine in Natur, hat gefühlte 15 kg und wurde vorsichtig im Rucksack von Genua nach Graz gebracht.
Es grenzt fast an ein Wunder, dass „mein Schatz“ nicht gebrochen ist.
Was ist nun eigentlich eine Tajine und warum kann man nicht einen Römertopf verwenden? Zwei Fragen die ich gleich nach meiner Ankunft in Graz gestellt bekam.
Ein Tajine besteht aus Lehm oder Ton und ist eine der ältesten Geräte um Essen zu garen. Essen kann in diesem Gerät nicht verbrennen, da es extrem hitzebeständig ist und die Wärme gleichmäßig weitergeleitet wird.
Ein Römertopf ist natürlich auch für den Ofen geeignet, allerdings nicht für das offene Feuer. Da ich hin und wieder gerne grille oder im Freien koche, wollte ich ein Gefäß, das sich auch zum Kochen am offenen Feuer eignet. Daher ist mir die Tajine so wichtig. Natürlich besitze ich auch einen Römertopf, aber ich finde, kochen mit einer Tajine hat irgendwie Stil.
Übrigens – die kleine Schale oben am Kopf des Kegels hat auch eine Funktion. Man füllt in diese Wasser ein, das ganz langsam abfließt und im Topf wieder verdampft. So wird das Essen ganz langsam und schonend gegart. Das hat den Vorteil, dass alle wichtigen Nährstoffe im Essen enthalten bleiben. Solltet ihr euch eine Tajine zulegen, so bedenkt bitte, dass ihr diese vor dem ersten Kochen mindestens 18 Stunden in Wasser einlegt. Die Tajine kann auch gleich beim Einschalten in den Backofen gegeben werden. Ein Vorwärmen ist nicht notwendig.
Meine beiden Mädchen und ich sind nun in der Küche gestanden und haben getüftelt… Gemüse und dazu eines meiner Lieblingsgewürze Tabil*.
Unser Rezept:
Gemüsetajine mit Couscous
Davon werden 2 Personen oder 1 Erwachsener und 2 Kinder satt
Zutaten:
Gemüse der Saison – in unserem Fall:
Karotten, Paprika, Erdäpfel, Jungzwiebel, Melanzane
Olivenöl
Gewürze:
Tabil
1 MSP geriebene Zitronenschale
Geräucherter Paprika
Schwarzer Sesam
Salz, Pfeffer
150 g Couscous
Zubereitung:
Das Gemüse waschen und in grob würfelig oder in Stiftform schneiden.
In der Tajine bunt gemischt anrichten, mit 3 EL Olivenöl und den Gewürzen marinieren. Den Backofen NICHT vorheizen. Die Tajine mit den Deckel schließen und in diesen oben in der Mulde Wasser einfüllen. In dem Backofen auf der untersten Schiene stellen und bei 160°C Ober/Unterhitze zirka 30 Minuten garen.
In der Zwischenzeit den Couscous nach Packungsanleitung zubereiten. Ich geben in das heiße Wasser immer 2 TL Suppenpulver. Das macht den Couscous „g´schmackiger“.
Die Zettls Empfehlung:
Wenn ihr keine Tajine habt, könnt ihr natürlich gerne auch einen Römertopf verwenden. Wichtig ist, dass das Gemüse nicht zu lange gegart wird und reichlich mit der Gewürzmischung bedeckt ist.
*Ich habe bei den Gewürzen Tabil verwendet – das ist eine tunesische Gewürzmischung und besteht aus mildem Chili, Kreuzkümmel, Knoblauch und Koriander. Diese habe ich noch ein bisschen verfeinert mit anderen Gewürzen, die uns sehr gut schmecken. Durch die sanfte Garmetode wurde das Gemüse bissfest und wunderbar benetzt mit den Gewürzen.
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