Da stehe ich nun in meiner Küche, habe unzählige Lebensmittel vor mir – Feigen, Zwetschken, Birnen, Äpfel, Mangold, Erdäpfel, Salat und eine Vielzahl an Gewürzen und überlege, was ich mit den einzelnen Sachen anstellen kann.
Wie kann ich sie verarbeiten, dass man sich über ihren Genuss erfreut?
Wahrlich eine leichte, aber schwere Aufgabe.
Mir würde so viel einfallen, ich möchte so viel probieren. Es macht mir Spaß mitten in der Nacht nochmals aufzustehen, um zu kochen. Einfach so, ein bisschen gute Musik hören, ein bisschen nachdenken können und mich vom Geruch der werdenden Gerichte in eine andere Welt wahrhaftig verzaubern zu lassen…
Das ist mein Leben, meine Liebe.
Meine Glückshormone nehmen überhand. Es tut mir gut. In der Küche lebt das Chaos – mein geordnetes Chaos. Der Kühlschrank quillt über mit Kleinigkeiten, die ich probieren musste, um zu wissen, ob sie schmecken könnten.
Ich könnte mich stundenlang dieser Leidenschaft ausliefern und vermisse das Kochen, wenn ich zwei bis drei Tage nicht in der Küche gestanden bin. Oft ist mir das gar nicht so richtig bewusst, wie wichtig dieser Raum für mich ist.
Jedes Mal wenn ich einen Blick in eine Großküche werfen darf, werde ich fast ein bisschen neidisch. Es riecht immer gut in diesen Küchen. Sie strahlen auf mich eine Lebendigkeit aus, wie die eines kleinen Kindes, das die Welt entdeckt. Gerüche und Geschmäcker wollen entdeckt werden – zuerst vom Koch, dann vom Gast.
Immer dasselbe Spiel, immer lebendig, immer kraftvoll…
Nein, ich möchte das nicht – Kochen als Beruf – eher noch als Berufung, als Spaß daran. Für meine Familie, meine Freunde, meine Gäste liebe ich es zu kochen, liebe ich es über Gewürze zu erzählen. Ich freue mich bei jedem neuen Versuch, wenn etwas gelungen ist. Selbst wenn es Kleinigkeiten sind, die ich schon lange nicht mehr gemacht habe. Ich fühle mich aber erst dann glücklich und zufrieden, wenn ich ein Lachen am Gesicht meiner Kinder und Freunde sehe. Dann weiß ich, es geht ihnen gut und ich habe einen kleinen Teil dazu beigetragen.
Ein paar Minuten am Tag…
Mein heutiges Rezept war eines jener das entstand, als meine Freundin unerwartet in der Tür stand. Sie kam mit großem Hunger zum Plaudern vorbei – ganz spontan – mittags ;)!
Rezept:
Lachs mit feinen Couscous
Zutaten:
2 Lachsfilets – á 150 g
1 Tasse Couscous
4 EL geriebenen Parmesan
2 EL Kokosraspeln
4 EL Semmelbrösel
2 EL Ras el Hanout
Butter, Olivenöl
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Den Couscous laut Packungsanleitung zubereiten. Ich gebe in das kochende Wasser immer einen Würfel Gemüsesuppe. Das verfeinert den Geschmack vom Couscous ein bisschen.
In der Zwischenzeit den Parmesan, mit den Kokosraspeln und den Semmelbröseln vermischen.
In etwas Olivenöl den Lachs beidseitig zirka 3 Minuten scharf anbraten und aus der Pfanne nehmen. Das Parmesangemisch über den Lachs gut verteilen, ein paar Butterflocken darüber streuen und bei 180 °C Oberhitze nochmals 3-5 Minuten gratinieren.
In der Zwischenzeit den Couscous mit Ras el Hanout würzen und auf einem Teller anrichten. Den Lachs in kleine Stücke zerteilen und auf dem Couscous verteilen.
Die Zettls Empfehlung:
Es ist eines meiner Standards, wenn spontan Freunde in der Tür stehen. Wenn ihr keinen Parmesan zu Hause habt, könnt ihr natürlich auch einen anderen Käse zum Gratinieren nehmen. Ich spiele mich immer gerne mit den Zutaten, so passen zum Beispiel auch getrocknete oder gedörrte Früchte in den Couscous. Diese klein schneiden, kurz in Butter anschwitzen und unter den Couscous heben.
Mein
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