Faschierte Fleischspießchen und mini kleine Gewürzkunde
Ich oute mich als kein Fan des Grillens! Irgendetwas drang, wahrscheinlich, in meiner genetischen Veranlagung nicht durch, aber mit einem „netten Grillnachmittag“ könnt ihr mich jagen. Es sei denn, es ist so ein richtig cooles amerikanisches Barbecue mit all dem Zeugs das gut und giftig (für den Körper ist) – irgendwo am Strand oder an einem netten See. Also unbedingt am Wasser, wenn schon!
Wie auch immer, hin und wieder, dann, wenn netter Besuch zu uns kommt – so wie letzten Sommer, tu ich so, als würde ich grillen wollen und hab dann die Kohle zu kaufen vergessen. Also wird das Essen in der Pfanne gebraten. Schmeckt eh ähnlich, finde ich.
Meine Spießchen mit Faschiertem sind an sich nichts das ihr nicht kennt. Davon gehe ich mal aus. Jedoch ist es immer eine Frage des „wie ist das Essen gewürzt“ und da ich immer noch gefragt werde, was denn Schabzigerklee sei und wie ich Faschiertes würzen würde, hier ein paar Ideen:
Baharat – für mich DAS Gewürz für Faschiertes. Ihr bekommt es im gut sortieren Gewürzladen. Tipp: Wichtig ist, es sollte nicht gesalzen sein. Generell nehme ich bevorzugt Gewürzmischungen OHNE Salz. Salz trocknet die Speisen aus, viele vertragen nicht zu viel Salz – meine Tante zum Beispiel darf gar keines essen. Außerdem salze ich bevorzugt selbst nach und – wenn eine Gewürzmischung mit Salz „gestreckt“ ist, dann ergibt es einen anderen Kilo Preis.
Schabzigerklee – eigentlich ein Gewürz aus Südtirol das für Vinschgerl verwendet wird. Ein lieber Freund hat mir dazu eine wunderschöne Kindheitserinnerung erzählt. Für ihn ist Schabzigerklee der Duft seiner Kindheit… aber wieso das so ist erzähle ich euch in einem anderen Blog. Für mich ist der Duft vom Schabzigerklee von Frühling, Wärme, grüne Wiesen geprägt. Ihr solltet ihn jedoch sehr sparsam einsetzen. Er passt in Kombination zu einem aromatischen milden Pfeffer, Petersilie, Feta.
Rosmarin – geht immer im Faschierten und macht es „südlicher“ und leichter.
Orangenschale – frisch gerieben – nur ein Hauch davon. Probiert es aus – vielleicht in Kombination mit Rosmarin, Pfeffer und Pimenton.
Pimentón de la Vera – geräucherter Paprika – jedoch ist Vorsicht geboten – zu viel davon macht euer Essen bitter. Lieber weniger nehmen, abschmecken und dann noch etwas zugeben, wenn ihr meint, dass es zu wenig ist.
Pfeffer – allen voran der Urwaldpfeffer (Voatsiperifery) – der geht immer. Vielleicht darauf achten, dass er Bioqualität hat. Dieser Pfeffer hat ein Aroma, das ihr nie wieder vergessen werdet! Er ist etwas schärfer, erdig und macht aus jedem Gericht etwas ganz Spezielles. Ich mag auch den Kubeben Pfeffer sehr gern, jedoch verklebt dieser schnell mal die Pfeffermühle. Er ist Pfeffer des Jahres 2016 (was es nicht alles gibt…). Ihm wird eine heilsame Wirkung nachgesagt (entzündungshemmend und konzentrationsfördernd). Außerdem sollte er fixer Bestandteil in jeder köstlichen Gewürzmischung des „Ras el Hanout“ sein. Über Pfeffer werde ich noch einen eigenen Blog schreiben. Es gibt so viele spannende Sorten. Außerdem mag ich seine Klarheit und mit unter „leichte“ Dominanz in den Speisen. So weit so gut.
Ich fülle Faschiertes übrigens auch gerne mit Feta und würze es mit Rosmarin. Dieser kommt in Folge auch in das Gemüse und ein paar der Nadeln auch in mein Gin Tonic.